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Rehabilitation
Medizinische Rehabilitation beginnt nach einer Erkrankung, einer Verletzung oder einer Operation, um die physischen und psychischen Fähigkeiten eines Patienten wieder herzustellen. Damit soll die Wiedereingliederung in das Sozial- und Arbeitsleben erreicht werden. Eine REHA-Maßnahme muß zunächst von Ihrem Arzt befürwortet, vom Kostenträger geprüft und genehmigt werden. Das Genehmigungsverfahren kann sehr kompliziert sein. Interessierte finden weitergehende Informationen unter "Ausklappen" oder unter diesem Link.
In der Rehabilitation arbeiten verschiedene medizinische Berufe mit Ärzten zusammen. Heilpraktiker, Osteopathen, Pflegekräfte, Physiotherapeuten, Psychologen, Ergotherapeuten und andere Fachleute.
Es gibt eine große Fülle unterschiedlichster Rehabilitationsprogramme. Wir arbeiten auch im Rahmen stationärer, teilstationärer und ambulanter Maßnahmen nach dem bewährten ganzheitlichen primavital.®- Konzept.
Wir behandeln
- Krankheiten im Bereich des Bewegungs- und Stützapparates (orthopädische Rehabilitation)
- Krebs (onkologische Rehabilitation)
- Depressionen, Magersucht, Tinnitus (psychiatrische/psychosomatische Rehabilitiation)
- Adipositas, Rheuma, Diabetes mellitus (allgemeine Rehabilitation)
Auszüge zitiert nach „Rahmenkonzept zur medizinischen Rehabilitation in der gesetzlichen
Rentenversicherung“
2.3 Aufgaben der medizinischen Rehabilitation
Charakteristisch für die medizinische Rehabilitation ist eine individuell geplante therapeutische Arbeit, an der die Rehabilitanden aktiv mitwirken und die sich in der Regel über den ganzen Tag verteilt. Die Behandlung umfasst eine intensive Anleitung zu einer angemessenen Bewältigung der gesundheitlichen Schädigungen sowie der damit verbundenen Beeinträchtigungen auf der Ebene der Funktionen, Aktivitäten und Teilhabe. Bei bleibenden Folgeerscheinungen soll hierdurch auch die ggf. erforderliche Anpassung an ein verändertes Alltagsleben erleichtert werden. Das allgemeine Ziel besteht in einer „Hilfe zur Selbsthilfe“, die für einen nachhaltigen Erfolg der Rehabilitation unerlässlich ist. Die Rehabilitanden sollen ein vertieftes Verständnis für die individuellen psychischen und sozialen Faktoren erlangen, die für die Entstehung und den Verlauf ihrer Gesundheitsstörung von Bedeutung sind. In diesem Zusammenhang sind die individuell relevanten Kontextfaktoren zu berück-sichtigen mit geeigneter Unterstützung der Förderfaktoren und Abbau der hemmend wirkenden Faktoren (Barrieren).
3.3.1 Kurative medizinische Versorgung und medizinische Rehabilitation
Der Wandel des Krankheitsspektrums in den zurückliegenden Jahrzehnten führte zu einem Überwiegen chronischer Krankheiten, die entsprechend ihrer Natur nur gebessert, aber nicht geheilt werden können und bei denen ein bio-medizinisch ausgerichteter Behandlungsansatz nur bedingt trägt. Das Aufgabengebiet der medizinischen Rehabilitation in der Behandlung chronischer Erkrankungen mit einem umfassenden Behandlungsansatz nimmt im deutschen Gesundheitssystem eine wichtige Position ein. Ausgehend hiervon hat sich die medizinische Rehabilitation so zu einem speziellen, relativ eigenständigen Teil der gesundheitlichen Versorgung mit einer spezifischen Zielsetzung und besonderen konzeptionellen Anforderungen entwickelt.
Während der akutmedizinische Ansatz tendenziell eher auf die Behandlung der Erkrankung selbst und die Behebung der gesundheitlichen Schädigung ausgerichtet ist, liegt in der Rehabilitation demgegenüber der Schwerpunkt auf der Verbesserung und Wiederherstellung der gefährdeten oder bereits geminderten Leistungsfähigkeit in Alltag und Berufsleben. Dazu gehört die Berücksichtigung der somatischen, psychischen und sozialen Dimensionen der Erkrankung und ihrer Folgen, einschließlich ihres Zusammenwirkens.
Der Rehabilitation nutzt hierfür das bio-psycho-soziale Modell von Krankheit und Behinderung, das Gesundheit und Krankheit als Ineinandergreifen physiologischer, psychischer und sozialer Vorgänge beschreibt.
Trotz der durch Zielsetzung, konzeptionelle Anforderungen und institutionelle Differenzierung deutlich werdenden Eigenständigkeit der medizinischen Rehabilitation ist aus medizinischer Sicht eine strikte Trennung oder Abgrenzung von kurativer und rehabilitativer Medizin nicht möglich, da die medizinisch-wissenschaftlichen Grundlagen beider Behandlungsebenen zum Teil übereinstimmen. Methoden und Verfahren der kurativen Medizin sind auch ein integraler Bestandteil der Rehabilitationsmedizin. Es gibt viele Behandlungsmaßnahmen, die sowohl in der Rehabilitation als auch in der kurativen Medizin gebräuchlich und erforderlich sind. Da die medizinische Rehabilitation neben der zur Erfüllung der rehabilitativen Aufgaben erforderlichen Diagnostik auch die Therapie von gesundheitlichen Schädigungen und in ihrer Folge die gezielte Verbesserung beeinträchtigter Funktionen und Fähigkeiten umfasst, ist der kurativ-medizinische Aspekt Bestandteil des rehabilitativen Gesamtkonzeptes. Entscheidend für die Abgrenzung von Behandlungsphasen sind neben der für jeden der beiden Bereiche unterschiedlichen, charakteristischen Diagnostik und Therapie vor allem die jeweiligen spezifischen Behandlungsziele.
In § 27 SGB IX wird durch den Gesetzgeber verdeutlicht, dass auch die Leistungen der Krankenbehandlung grundsätzlich darauf ausgerichtet sein sollen, Behinderungen einschließlich chronischer Krankheiten abzuwenden oder zu beseitigen und eine Eingliederung von behinderten und chronisch kranken Menschen in Beruf und Gesellschaft zu gewährleisten. Damit wird die Krankenbehandlung auf eine rehabilitative Orientierung verpflichtet, die die Selbstbestimmung und Teilhabe am Leben in der Gesellschaft für behinderte und chronisch kranke Menschen stärken soll.
3.3.2 Medizinische Rehabilitation und Kur
Medizinische Rehabilitation ist von der Kur im traditionellen Sinn zu unterscheiden: Bei Kuren steht die Anwendung von ortsgebundenen Heilmitteln, wie z. B. Quellen, Salinen, Höhen- oder Meereslagen im Vordergrund. Vom Ziel her betrachtet sollen Kuren durch unspezifische Reize die Gesundheit stärken und Regulationsstörungen beseitigen. Bei der medizinischen Rehabilitation werden zwar, soweit sich die Einrichtungen in Kurorten befinden, traditionell in einzelnen Indikationsbereichen auch ortsgebundene Heilmittel angewendet, im Zentrum steht aber die gezielte diagnostische und therapeutische Arbeit an den Fähigkeitsstörungen und Beeinträchtigungen in Beruf und Alltag sowie die Motivierung zur aktiven Krankheitsbewältigung und der Aufbau eines eigenverantwortlichen Gesundheitsbewusstseins.